Huhuuuuh! Mein Name ist Alfons!
Ich bin ein Gespenst. Ein Schlossgespenst,um genau zu sein. Aber vor mir müsst ihr keine Angst haben, ich will euch nicht erschrecken!
Ich wohne im Schloss Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb und kümmere mich um all die schönen Sachen darin. Irgendwer muss ja schliesslich aufpassen!
Mein kleines Bett steht hinter dem Schrank im ehemaligen Weinkeller von Graf Wilhelm. Da hab ich`s richtig gemütlich. Graf Wilhelm heisst übrigens richtig: Herzog Wilhelm von Urach, Graf von Württemberg. Ja, so ein langer Name!
Ihr wollt sicherlich wissen, wie man ein Schlossgespenst wird, oder? Also aufgepasst! Ich erzähl`s euch:
Vor ganz, ganz langer Zeit haben die Ritter vom Lichtenstein sich hier auf der Felsspitze eine Burg gebaut. Mit allem was so eine Ritterburg braucht: Mauern, Schiesscharten,
Dann aber hat Graf Wilhelm sich den Lichtenstein gekauft und dieses Schloss gebaut. Und weil es jetzt ein Schloss ist, bin ich jetzt eben ein Schlossgespenst.
Seit vielen Jahren wohnt niemand mehr im Schloss, nur ich. Aber es ist überhaupt nicht langweilig, weil Graf Wilhelm ganz viele schöne und wertvolle Sachen gesammelt hat, und die dürfen sich die Leute anschauen wenn sie eine Schlossführung machen. Es kommen jeden Tag ganz viele Leute und natürlich auch Kinder zu den Schlossbesichtigungen, und ich hab viel zu sehen und zu hören.
Vielleicht sehen wir uns mal, wenn ihr zum Schloss kommt. Ich habe übrigens alle meine Erlebnisse für euch in einem Buch aufgeschrieben und schöne bunte Bilder dazu gemalt. Das Buch gibt`s auch auf dem Schloss.
Na? Seid ihr schon ein bisschen neugierig was es alles für spannende Sachen auf dem Schloss zu entdecken gibt?
Also gut, ich verrate euch schon mal ein paar Dinge:
Wenn ihr durch das Eingangstor kommt, dann seht ihr gleich links zwei runde Löcher in der Mauer. Stellt euch vor, das waren Hütten für die Wachhunde! Da kann man sich prima drin verstecken!
Vom Hof aus seht ihr auch schon das Schloss mit seinem hohen Turm. Jetzt müsst ihr aber mutig sein, denn rein geht`s nur über eine Zugbrücke aus Holz. Aber das schafft ihr bestimmt!
Im Schloss geht`s dann als erstes in die Waffenhalle, da seht ihr viele Rüstungen und Waffen von den Rittern die hier früher mal gelebt haben. Die kleine Klappe im Boden ist der Eingang zu meinem Schlafzimmer. Und habt ihr schon meine liebe Freundin Kunigunde entdeckt? Nein? Dann sucht sie doch mal, hier noch ein Tip, Kunigunde ist eine Schlossmaus...
Jetzt geht`s weiter in die Kapelle mit Sternenhimmel und einem geheimnisvollen roten Licht.
Danach gehen wir in die Trinkstube mit den vielen tollen Gläsern und Krügen. Und einem riesigen fast zwei Meter hohen Sektglas. Wie hat man da bloss draus getrunken? Der Eingang zum Fluchtweg ist auch in der Trinkstube, das sieht aber sehr abenteuerlich aus!
Und dann geht`s in den nächsten Stock hinauf, die Treppe ist im Turm und erst ganz breit und aus Stein, weiter oben ist sie aus Holz und knarrt ganz laut.
Oben im Königszimmer wird es kunterbunt, die Wand-und Deckengemälde strahlen in allen Farben. Und hoppla! Ein Loch im Spiegel! Wie das wohl passiert ist?
Jetzt gehen wir in zwei kleinere Zimmer. Zuerst das Wappenzimmer, dann das Erkerzimmer. Da steht ein goldenes Bett in dem man im sitzen geschlafen hat. Warum das denn?
Und zum Schluss kommt das grösste Zimmer im Schloss, der Rittersaal. Könnt ihr euch vorstellen, wie die adeligen Damen und Herren hier früher getanzt und gefeiert haben? Unter der Decke seht ihr ein goldenes Gitter, dahinter sassen die Musiker und spielten. Und in der Ecke gibt es eine Klappe im Boden, darunter kann man den Wald sehen. Für was die wohl war?
Im Gang vor der Treppe hängt ein tolles Bild von einem Armbrustschützen. Schaut es euch genau aus allen Richtungen an, seht ihr es? Er dreht sich mit euch und schaut euch immer an! Wie geht das denn?
So, mehr verrate ich euch jetzt aber nicht! Es gibt viel zu entdecken im Schloss, kommt mich doch mal besuchen und seht es euch selber an! Ich freu mich schon auf euch!
Bis bald,
euer Alfons